Der Vergangenheitsraum ist einer mittelalterlichen Bauhütte nachempfunden. Um einen Holztisch stehen einfache Holzbänke, die Wände sind mit Holzbrettern verschalt. An der Stirnseite ist die Schutzheilige der Bauleute, die heilige Barbara, in einer Kopie nach Jan van Eyck (1437) zu sehen. Im Hintergrund erkennt man eine mächtige gotische Turmbaustelle. In die Holzverschalungen eingelassen sind kleine quadratische Sandsteinplatten, die Kopien von Zeichen Kärntner Steinmetze zeigen. Ebenfalls in Kopie aufgestellt ist die Grabplatte eines Steinmetz- und Baumeisters aus der Zeit um 1500, vermutlich jene des Peter von Klagenfurt (Original im Pfarrhof Zeltschach eingemauert). Man erkennt die Maurerwerkzeuge Hammer und Kelle ebenso wie Objekte, die auf die Kreuzigung Christi hinweisen: drei Nägel, Flagellantenpeitsche, Rutenbündel und drei Würfel.
Der Gegenwartsraum trägt auch die Bezeichnung „Reißboden“. Zwei in den Terrazzoboden eingelassene schmale Diagonalen deuten an, dass hier etwas „aufgerissen“– entworfen – wird. Ausstellungsobjekte wie der verkleinerte Nachbau eines Tretkrans oder großformatige Abbildungen von mittelalterlichen Buchmalereien mit Baustellen-Darstellungen ergänzen den Raum. An der Stirnseite sind kunstvoll gestaltete Glasstelen mit applizierten historischen Ziegeln aus Kärnten. Die Decke ist einem mittelalterlichen Netzrippengewölbe nachempfunden. Mit ihren Inschriften und Symbolen regt sie zum Denken an.
In den Boden im Gang eingelassen sind fünf Maßleisten, deren sich die Menschen im Laufe der Geschichte bedienten. Die Funktion des Gangbereichs liegt in der Verbindung von Vergangenheits-, Gegenwarts- und Zukunftsbereich. Die Entwicklung der Maße von den körpernahen Einheiten bis hin zum abstrakten Meter dokumentiert die Entwicklung eines für das Bauwesen unentbehrlichen Utensils. Maß in jeder Beziehung ist wichtig und unabdingbar für das Bauhandwerk. Dem Eintretenden wird bewusst, dass sich die Metrik im Laufe der Geschichte zwar verändert, jedoch das Streben nach Maß stets gegenwärtig ist.
Der als Vortrags- und Versammlungsraum bestens geeignete Zukunftsraum beruft sich auf biblisch-kabbalistische Vorbilder. Zwischen zwei Säulen (ARS und CONSTRUCTIO) gelangen die Eintretenden in einen Raum, dessen Ecken symbolhaft für den Weg vom Lehrling über Geselle und Meister bis zum Großmeister ausgestaltet sind. An den Schmalseiten sind insgesamt sieben, schmalhohe aus Gazestoff und Acrylkleber gefertigte Bilder von Valentin Oman. An einer Längsseite sind ebenfalls von Oman gestaltete Glastafeln mit schemenhaft gestalteten Köpfen. Hier werden die Ehrenmeister der Kärntner Bauhütte verewigt.
In der großen Veranstaltungshalle finden Seminare, Unterrichtseinheiten, Prüfungen und Feiern statt. An den Wänden sind in einem überdimensionalen Strukturplan die Hauptthemen der Kärntner Bauhütte zu sehen. Zwischen Sein und Tun, ARS und CONSTRUCTIO, wird in der Zeit das erfolgreiche Leben gestaltet. 63 Begriffe, zum Teil in der ehemaligen Universalsprache Latein, regen zum Nach-, Weiter- und Vordenken an.
Der Eintritt in die Veranstaltungshalle erfolgt über den Vorraum. An der Stirnseite ist eine Figur der heiligen Barbara, der Schutzheiligen der Bauleute, zu sehen. Von der Decke hängen drei in den klassischen gotischen Farben Gelb, Blau und Rot gestaltete Glas-Stahlseilskulpturen, deren Form einer Sanduhr nachempfunden ist. Linien und Formen auf den Glasscheiben nehmen Bezug auf gotische Maßwerkgestaltungen (Dreipass, Vierpass, Schneuß). Hervorgehobene Linien erinnern an Steinmetzzeichen und drücken als „Schlüssel“ die Grundgedanken der Kärntner Bauhütte aus.
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